• Wie an anderer Stelle beschrieben, gibt es im Pflegesystem einen fundamentalen Systemfehler. Wenn Leistungen nach einem pauschalierten System bezahlt werden und wenn umso mehr bezahlt wird, je hilfebedürftiger ein Mensch ist, kann dies nur dazu führen, dass Unternehmen an einer zunehmenden Selbständigkeit der Menschen kein Interesse haben können, aus rein unternehmerischer Sicht sogar nicht haben dürfen.
    Unser Ziel ist aber eine professionelle Pflege, und der größte und schönste Erfolg für uns als Pflegekräfte ist es, den jeweiligen Menschen durch unsere Arbeit und Unterstützung wieder in die Selbständigkeit zu entlassen. Er soll uns nicht mehr brauchen müssen.
    Wir wissen aktuell selbst noch nicht genau, wie wir das bei den jetzigen Rahmenbedingungen bewerkstelligen sollen, aber wir arbeiten an dem Ziel und glauben fest daran, dass es mit Hilfe gesellschaftlicher und politischer Hilfe irgendwann möglich sein wird.
  • Eindeutig ja; Wir sind der festen Überzeugung, dass ein Unternehmen der Gesellschaft, also den Menschen, dem Leben als Ganzes und dem friedlichen und harmonischen Miteinander dienen muss, und nicht umgekehrt. Insbesondere wir als Pflegeunternehmen werden hier neue Wege gehen mit dem Ziel einer lebensbejahenden Wirtschaft, die allen zu Gute kommt und nicht nur einigen Wenigen.
  • Nach unserem Verständnis findet die Arbeit in selbstorganisierten Teams auf Augenhöhe statt. Es gibt in unseren Teams keine Chefs, also keine klassische Hierarchie mehr. Das heißt aber nicht, dass jeder macht was er will. Es gibt klare gemeinsame Regeln und auch Vorgaben, letztlich müssen wir, wie alle anderen Pflegeeinrichtungen auch, strenge Auflagen, fachliche Anforderungen und gesetzliche Bestimmungen als Arbeitgeber erfüllen. Ein Unterschied ist aber, dass die anfallenden Aufgaben innerhalb eines Pflegeteams von Kolleginnen/Kollegen übernommen werden, die auf diese Arbeiten besonders viel Lust haben. Es gibt nicht mehr die eine Pflegedienstleitung, die für alles zuständig ist. Alle Arbeiten verteilen sich auf alle Schultern im Team – soweit möglich nach Interessen, Stärken und Vorlieben verteilt.
  • Neben unserer Homepage betreiben wir dazu unsere Blog-Seite. In unserem Kernkonzept ist schon vieles erklärt und auf Facebook finden sich viele aktuelle Beiträge und Informationen.
  • Die Idee dahinter ist es, dort zu wohnen wo man arbeitet oder dort zu arbeiten wo man wohnt. Jemand, der seinen Stadtteil kennt, kann viel einfacher Netzwerke aufbauen. Durch die Nähe zu den jeweiligen Klienten lassen sich Versorgungen ungleich einfacher und schneller organisieren – in vielen Fällen muss man ja praktisch „nur über die Straße gehen“. Man denke nur daran wieviel Zeit sich durch die kurzen Wege sparen lässt!
  • Dass die Pflege fast immer als Akkordarbeit organisiert wird, liegt leider am System. Von Beginn an wurden seitens der Kostenträger Leistungen definiert, die dann in Form von Fallpauschalen vergütet werden. Die Folgen liegen auf der Hand: Man muss als Unternehmen so viele Leistungen wie möglich in kurzer Zeit erbringen, um genügend Umsatz zu machen. Bei den geringen Vergütungssätzen kommt es zwangsläufig zu unfassbar viel Druck, der auf den Kolleginnen und Kollegen lastet. Was wir anders machen? Quartierspflege in selbstorganisierten Teams!
  • Jede Organisationsstruktur und jede Managementmethode kann missbraucht werden und wie oft haben wir alle schon erlebt, dass genau das geschehen ist. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter tragen aber definitiv kein unternehmerisches Risiko. Alle haben ein unternehmerisches Denken und übernehmen auch Verantwortung im Umgang mit den uns zur Verfügung stehenden Ressourcen. Wir wissen alle, dass wir als Unternehmen insgesamt mehr Geld einnehmen als ausgeben müssen, um allen Verpflichtungen dauerhaft nachkommen zu können. Aus diesem Grund machen wir auch kein Geheimnis aus dem Thema Geld. Jedes Team weiß wo es steht, und Kennzahlen dienen dazu kluge Entscheidungen zu treffen, die z. B. dabei helfen sollen, bestmögliche Löhne zahlen zu können.